Vor ein paar Tagen habe ich den Instagram Post von @unwomen entdeckt, der „Victim Blaming“ thematisiert. Wenn Frauen vergewaltigt werden und daran selbst schuld sein sollen. Auf UNWOMEN Asia habe ich den Artikel aus 2018 dazu gefunden: Don’t blame the clothes. Es wird beschrieben, was bei vielen fälschlicherweise noch in den Köpfen vorherrscht: Dass Frauen durch ihre Wahl der Kleidung Männern signalisieren, dass sie vergewaltigt werden wollen. Gemeiner Schwachsinn.

Das Thema hat mich an die Studienzeit in Bremen erinnern lassen. Während dem Studium habe ich nachts in einer Diskothek (Gleis 9) direkt am Hauptbahnhof gearbeitet. Die Schicht ging meist bis 3 oder 4 Uhr früh. Meine damalige Wohnung lag zu Fuß 30–45 Minuten entfernt. Für mich war es selbstverständlich meine freizügige, eng anliegende Arbeitskleidung durch Homeboy Hosen (wer kennt sie noch?), Hoody und generell eher versiffte und viel zu weite Klamotten zu tauschen. Ich bin sogar auf dem nächtlichen Heimweg wie ein betrunkener Kerl herumgelaufen, habe die Mütze meines Pullovers weit über den Kopf bis in mein Gesicht gezogen. In der Zeit hat mich niemand angesprochen oder angepöbelt.
Ich frage mich jetzt, wie ich auf diese seltsame Idee gekommen bin, mich zu verkleiden? Haben mich meine Eltern darauf vorbereitet? Nein, weniger. Die Gesellschaft? Und das in Deutschland? In einem Land, das verglichen zum Rest der Welt noch mit am besten da steht?

Ein wichtiger Artikel auf medium.com von UN Women zum Weiterlesen: 16 ways you can stand against rape culture.