5 Gründe, warum du eine Datenschutzerklärung nicht kopieren solltest

Die Datenschutzerklärung auf einer Website ist ein wichtiger Bestandteil jeder Website, der häufig unterschätzt wird.

Ich sehe oft, dass Datenschutzerklärungen einfach von Vorlagen oder anderen Websites kopiert werden, um Zeit und Geld zu sparen.

In diesem Artikel gebe ich dir fünf gute Gründe, warum du deine Datenschutzerklärung nicht von einer anderen Website kopieren solltest.

Was ist eine Datenschutzerklärung?

Die Datenschutzerklärung informiert die Besucherinnen und Besucher deiner Website darüber, welche Daten während ihres Besuchs erhoben und wie diese verarbeitet werden.

Sie erklärt unter anderem, zu welchem Zweck die Daten erhoben werden, ob sie gespeichert oder weitergegeben werden und welche Rechte die Nutzerinnen und Nutzer in Bezug auf ihre Daten haben.

Grund 1: Es fehlen wichtige Inhalte

Eine kopierte Datenschutzerklärung enthält oft nicht alle notwendigen Informationen über die Datenverarbeitung auf der Website. Jede Website ist einzigartig und verwendet unterschiedliche Tools, Plugins und Technologien, um Daten von Besuchern zu sammeln und zu verarbeiten.

Eine kopierte Datenschutzerklärung kann daher unvollständig sein und wichtige Informationen zur Datenverarbeitung auf der eigenen Website fehlen. So werden etwa Google Analytics, Google Fonts, YouTube und Facebook Pixel häufig nicht erwähnt.

Ohne die vollständigen Angaben erfüllt die Datenschutzerklärung nicht ihren Zweck, die Besuchenden über alle Datenverarbeitungen zu informieren. Im schlimmsten Fall fehlen Hinweise auf Tracking, Targeting oder Profiling, die für den Nutzenden relevant wären, um eine informierte Entscheidung über die Preisgabe ihrer Daten zu treffen.

Grund 2: Die Richtigkeit der Angaben ist nicht gewährleistet

Eine kopierte Datenschutzerklärung stimmt selten mit der tatsächlichen Datenverarbeitung auf der eigenen Website überein. Viele Websites integrieren spezielle Tools von Drittanbietern wie Google Analytics, Facebook Pixel, Chatbots oder Kommentarfunktionen.

Diese Tools sammeln und verarbeiten Nutzerdaten auf unterschiedliche Art und Weise. Eine kopierte Datenschutzerklärung kann diese individuellen Datenverarbeitungen nicht abdecken. Sie wird daher zwangsläufig falsche oder ungenaue Aussagen über die Verwendung von Drittanbieter-Tools und die Verarbeitung von Nutzerdaten enthalten.

Grund 3: Es wird keine Verantwortung für die Inhalte übernommen

Mit der Kopie einer Datenschutzerklärung übernimmst du keine Verantwortung für den Umgang mit den Daten deiner Websitebesuchenden. Als Websitebetreiber oder Websitebetreiberin bist du verpflichtet, die Nutzerinnen und Nutzer über die Verwendung ihrer Daten zu informieren.

Durch die Übernahme einer kopierten Datenschutzerklärung werden diese Pflichten gewissermaßen „ausgelagert“. Eine eigene Prüfung und Kontrolle der Inhalte findet nicht statt. Es kann nicht sichergestellt werden, dass die Informationen korrekt und vollständig sind und auf deine eigene Website zutreffen.

Grund 4: Änderungen und Anpassungen werden nicht berücksichtigt

Eine kopierte Datenschutzerklärung berücksichtigt keine Änderungen an der eigenen Website. Kommen neue Funktionen oder Tools hinzu, muss die Datenschutzerklärung entsprechend angepasst werden. Ohne Anpassung enthält sie schnell veraltete oder falsche Informationen.

Viele Websitebetreiberinnen und Websitebetreiber vernachlässigen solche Anpassungen bei einer kopierten Datenschutzerklärung. Sie wird als einmalige Pflichtaufgabe abgehakt und nicht weiter beachtet. Bei Neuerungen auf der Website bleibt die Datenschutzerklärung unverändert und gerät in Vergessenheit.

Grund 5: Es drohen rechtliche Konsequenzen

Eine fehlerhafte Datenschutzerklärung kann zu Verstößen gegen die DSGVO führen.

Bei festgestellten Verstößen drohen je nach Schwere Bußgelder. Auch Vertrauensverlust bei den Nutzern ist eine mögliche Folge.

Was du stattdessen tun kannst

Anstatt die Datenschutzerklärung von einer Vorlage oder einer anderen Website zu kopieren, solltest du die folgenden Schritte in Betracht ziehen:

• Nutze einen professionellen Datenschutz-Generator für die Erstellung der Datenschutzerklärung. Anbieter wie eRecht24, IT-Recht Kanzlei oder Thomas Schwenke bieten praktische Tools, die dich dabei unterstützen. In meinem Artikel In 7 Schritten zu deiner eigenen Datenschutzerklärung mit eRecht24 Premium erkläre ich, wie es geht.
• Oder beauftrage einen spezialisierten Rechtsanwalt mit der Erstellung der Datenschutzerklärung. So kannst du sicher sein, dass sie korrekt und auf deine Website zugeschnitten ist.
• Informiere dich zunächst genau, welche Daten auf deiner Website erhoben und verarbeitet werden. Nutze dazu unter anderem einen Website-Check, um alle eingebundenen Tracker und Dienste zu identifizieren.
• Passe die Datenschutzerklärung regelmäßig an, wenn sich Tools, Inhalte oder die Rechtslage ändern. Am besten markierst du dir dafür Termine im Kalender.

Nur wenn du die Datenschutzerklärung aktiv pflegst und anpasst, kannst du Strafen vermeiden und das Vertrauen deiner Besucher und Besucherinnen gewinnen. Nimm diesen Teil deiner Website ernst!

Fazit

Die Datenschutzerklärung ist ein wichtiger Teil jeder Website, der die Besuchenden über den Umgang mit ihren Daten informiert. Das Kopieren einer fremden Datenschutzerklärung ist mit Risiken verbunden.

Vielmehr sollte die Datenschutzerklärung immer individuell erstellt und regelmäßig aktualisiert werden. Nur so lassen sich Fehler vermeiden. Mit einer sorgfältig formulierten Datenschutzerklärung zeigst du deinen Websitebesuchenden, dass du ihre Privatsphäre ernst nimmst.