Eva Dragosits kennt die Herausforderungen des Schreibens und Bloggens nur zu gut. Als Texterin und Bloggerin begleitet sie heute Selbstständige und Unternehmen bei der Erstellung von Blogbeiträgen und Website-Texten.
In diesem Artikel erfährst du, warum ein Blog für Selbstständige so wichtig ist und worauf es ankommt, damit er funktioniert. Eva erklärt, wie sie ihre Kundinnen und Kunden bei der Suchmaschinenoptimierung unterstützt und verrät ihre besten Tricks für effizientes Bloggen.
Außerdem erzählt sie aus ihrer langjährigen Erfahrung, welche Fehler Anfänger und Anfängerinnen oft machen – und wie du sie vermeiden kannst. Kurzum: In diesem Interview gibt dir die Bloggerin und Texterin Eva ihr Expertenwissen weiter, damit auch du mit dem einen oder anderen Tipp dein Bloggen verbessern kannst.
Eva, wie bist du selbst zum Bloggen gekommen? Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten?
Ich bin über meine Laktoseintoleranz zum Bloggen gekommen! Die Kurzfassung: 2007 hat sich herausgestellt, dass ich laktoseintolerant bin. Zuerst wollte ich das noch ignorieren, aber nach ein paar Jahren habe ich eingesehen, dass ich die Schokokuchen aus der Konditorei, die Süßwaren aus dem Supermarkt und vieles mehr tatsächlich vermeiden muss. Sonst gibt’s Bauchweh – ist leider so.
Weil ich aber nicht komplett auf Süßes verzichten wollte, habe ich mir meine süßen Leckereien einfach selbst gebacken, nur eben laktosefrei. Die Infos dazu habe ich mir aus dem Internet geholt, bei Foren und Foodblogs. Vor allem die Foodblogs haben mich fasziniert; die fand ich so toll!
Im August 2013 habe ich dann meinen Blog ichmussbacken gestartet. Ohne Plan, ohne Kenntnisse in Foodstyling oder Food-Fotografie, ohne SEO-Wissen. Einfach, weil ich Lust drauf hatte. Das Wissen zum Bloggen und dem ganzen Rest habe ich mir nach und nach angeeignet; ich bin einfach immer mehr ins Bloggen hineingewachsen und hatte Spaß und Erfolg dabei 😊.
Irgendwann stand ich dann da mit meinem mittlerweile großen Backblog – und dachte mir, dass ich den Blog doch auch beruflich nutzen sollte. Ein Café wollte ich nicht aufmachen, und Full-Time-Foodbloggerin wollte ich nicht werden. Aber das Wissen zum Texten und Bloggen, zu Social Media und zu Websites, das konnte ich nutzen und weitergeben.
Mit meinem Unternehmen Eva Dragosits – Texte, Blogs, Strategie mache ich genau das: Ich biete Dienstleistungen zum Bloggen und zu Website-Texten an, vom Schreiben bis zum Beraten. Und einen Business Blog habe ich natürlich auch. Der muss einfach sein 😊 !
Du hilfst jetzt anderen beim Bloggen. Was sind die häufigsten Fragen oder Probleme, mit denen Soloselbstständige und kleine Unternehmen zu dir kommen?
Die Themen sind ganz unterschiedlich. Das macht meinen Job ja so spannend!
Hier ein paar Beispiele für typische Fragen von Soloselbständigen und kleinen Unternehmen:
- Was sind gute Keywords für meine Webseiten und meine Blogartikel?
- Mit welchen Blogartikeln kann ich Kundinnen und Kunden auf meinen Blog und meine Website bringen?
- Warum rankt mein Blogartikel xy nicht auf den vorderen Seiten bei Google? Was muss ich tun, damit er endlich sichtbar wird?
- Wie geht das mit SEO, mit Suchmaschinenoptimierung? Ich komme nicht klar damit. Kannst du mir zeigen, wie das geht?
- Wie kann ich es anstellen, dass die Leute nicht nur meine Blogartikel lesen, sondern auch mein Angebot kaufen?
Warum ist es deiner Meinung nach für Soloselbstständige und Unternehmen wichtig, einen Blog zu haben?
Aus meiner Sicht gibt es viele Gründe dafür, warum Soloselbständige und Unternehmen einen Blog brauchen.
Drei Gründe finde ich besonders wichtig:
- Mit gut geschriebenen Blogartikeln bringt man Leserinnen und Lesern auf die eigene Website und wird mit seinem Unternehmen im Internet sichtbar. Man muss zwar eine Portion Geduld mitbringen und mit Strategie bloggen, aber dann klappt das.
- Ein Blog ist stabiler als Social Media. Ich bin seit 2013 auf Social Media und habe schon oft erlebt, wie sich Social Media Algorithmen plötzlich verändern und die eigene Sichtbarkeit beeinflussen. Wenn man als Online-Unternehmerin auf Social Media gesetzt hat, bleibt einem in so einem Fall nichts anderes übrig, als sich anzupassen und zu versuchen, es dem Algorithmus recht zu machen.
Gerade jetzt ist so eine Phase, in der es immer schwieriger wird, mit den eigenen Social-Media-Posts die richtigen Leute zu erreichen. Man muss immer mehr Einsatz bringen, für immer schlechtere Ergebnisse. Mich persönlich nervt das.
Deshalb finde ich Blogs wichtig: Ein gut aufgesetzter Blog ist stabiler als ein Social-Media-Kanal. - Außerdem gehören die Inhalte des Blogs dir – und nicht irgendeiner Social-Media-Plattform! Niemand kann einen Blog „einfach so“ sperren. Bei Instagram und Facebook kann das durchaus passieren.
Wenn du mehr dazu wissen willst, welche Vorteile ein Blog für Unternehmen hat, dann lies meinen Blogartikel Warum Selbständige und kleine Unternehmen einen Blog brauchen.
Worauf kommt es an, damit der Blog sein Ziel erreicht und dem Unternehmen hilft? Worauf sollte man achten?
Ha, gute Frage! Du sprichst ein wichtiges Thema an: Ein Blog sollte nicht nur Selbstzweck sein, sondern dem Unternehmen auch etwas bringen. Das wird oft vergessen.
Zwei Dinge sind wichtig, damit der Blog dem Unternehmen hilft und zum Beispiel Umsatz bringt: Zum einen sollte man darauf achten, dass man mit den Blogartikeln genau die Leserinnen erreicht, die am eigenen Angebot interessiert sind und potenzielle Käuferinnen sind.
Und zweitens muss man den Lesenden in den Blogartikeln klar sagen, was sie tun sollen oder können. Sonst lesen sie zwar interessiert den Blogartikel, klicken aber am Ende des Beitrags wieder raus – ohne sich das Angebot anzuschauen, ohne zu buchen, ohne den Newsletter zu abonnieren, ohne das Freebie herunterzuladen. Weil sie gar nicht mitbekommen haben, dass es auf der Website diese Möglichkeiten gibt.
Beispiel: Eine Kundin von mir hat eine großartige Website mit jeder Menge informativer Blogartikel; die Website hat über 20.000 Seitenaufrufe im Monat. Trotzdem hat niemand ihre Angebote gebucht.
Eine winzige Änderung hat den Schalter umgelegt: Ich habe der Kundin geraten, dass sie im beliebtesten Blogbeitrag einen „Hier kannst du mein Angebot xy buchen“-Button einbaut. Innerhalb von 3 Wochen hatte sie gleich mehrere neue Kundinnen und Kunden.
Ich kann also jeder/jedem nur raten, sich genau zu überlegen, wie auf deiner Website das Zusammenspiel aus Blog, Angebot und Nutzerführung funktionieren soll.
Du bietest 1:1 Coachings fürs Business an. Was sind die häufigsten Themen, die dabei besprochen werden?
Suchmaschinenoptimierung ist ein großes Thema. Meinen Kunden und Kundinnen sind sich in der Regel bewusst, wie wichtig Blogartikel für ihr Unternehmen sind. Oft bringen sie gutes Basis-Wissen zu SEO und Websites mit, haben aber keine Lust und/oder keine Zeit, um sich tiefe SEO-Kenntnisse anzueignen.
In meinen 1:1 Coachings geht es deshalb oft um konkrete SEO-Fragen. Welches Keyword ist für den Blogartikel geeignet? Wo muss ich das Keyword einbauen? Was muss ich ändern, damit Google meinen Blogartikel mag? Ist mein Schreibstil in Ordnung? Wie war das noch mal mit den Überschriften? Was sind Kategorien und Tags? Wie muss ich die Bilder benennen? Solche Fragen werden mir immer wieder gestellt.
Häufig bitten mich meine Kundinnen und Kunden auch um Unterstützung dabei, gute Themen für ihre Blogbeiträge zu finden, inklusive vorhergehender Keyword-Recherche.
Immer wieder geht es auch um strategische Fragen: Warum bucht niemand mein Angebot / Erstgespräch? Ist meine Website gut aufgebaut? Worüber könnte ich schreiben? Wie bringe ich die Leserinnen und Leser von der Startseite oder vom Blogartikel zum Angebot? Was soll ich auf die Über-mich-Seite schreiben?
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist gerade für Blogs sehr wichtig. Worauf kommt es dabei an und wie unterstützt du deine Kunden dabei?
Ganz vereinfacht gesagt: Es geht bei Suchmaschinenoptimierung vor allem darum, dass sich ein Blogartikel von Anfang bis zum Ende um ein bestimmtes Thema dreht, vom Aufbau und der Struktur her rund und stimmig ist, gut zu lesen und informativ ist. Das mögen die Leserinnen und Leser, das mag Google. In meinem Blogbeitrag Einen guten Blogbeitrag schreiben gebe ich viele Tipps dazu, wie du das anstellst.
Ich selbst unterstütze meine Kundinnen und Kunden bei allen Schritten, von der Keyword-Recherche und die Themen-Suche über die strategische Beratung und bis zum Blogartikel-Optimieren oder -Schreiben.
Auch die nachträgliche Optimierung von Blogartikeln biete ich an. Das ist allerdings nicht so einfach, wie meine Kundinnen und Kunden oft glauben. Es reicht leider nicht, einfach bestimmte Keywords „reinzuklatschen“, wie eine Kundin es nannte 😊. Meistens muss ich die vorhandenen Blogbeiträge von Grund auf umstrukturieren und ergänzen, manchmal sogar neu schreiben. Oft dauert die Überarbeitung genauso lange, wie einen Blogartikel von Grund auf neu zu schreiben!
Die Themenfindung ist oft gar nicht so einfach. Hast du Tipps, wie Soloselbstständige geeignete Blogthemen finden können?
Höre einfach darauf, was deine Kundinnen und Kunden immer wieder fragen und wissen wollen. Und beantworte diese Fragen dann in Blogartikeln 😊.
Sehr hilfreich für die Themenfindung finde ich KI, also zum Beispiel ChatGPT. Gib ein, was du beruflich machst und worüber du bloggen möchtest, und frage nach Themenvorschlägen für passende Blogartikel.
Viele scheitern beim Bloggen, weil sie keine Zeit finden. Hast du Tipps, wie man das Bloggen effizient in den Alltag integrieren kann?
Leider nein. Bloggen ist Arbeit und braucht Zeit – ist nun mal so.
Mir persönlich hilft es sehr, zu wissen, dass ich einen enormen Nutzen von meinen Blogartikeln habe. Die bringen mir Kundinnen und Kunden – hey, was will ich mehr! Das ist doch den Aufwand wert!
Außerdem habe ich eine Art eingebauten Timer: Ich möchte auf meinem Business-Blog gerne monatlich bloggen. Mein innerer Timer sagt mir genau, wann es wieder Zeit für den nächsten Blogartikel ist. Dann halte ich mir ein paar Tage fürs Bloggen frei und schreibe eben für mich selbst, und nicht für meine Kundinnen und Kunden.
Beim Backen geht es leichter: Ich liebe es, mich beim Backen auszutoben, und backe und fotografiere fast jedes Wochenende. Auf die Rezepte bin ich so stolz, dass ich sie unbedingt teilen möchte. Das ist Antrieb genug!
Was sind die größten Fehler, die Anfänger beim Bloggen machen? Wie kann man sie vermeiden?
Ich sehe vor allem drei Fehler:
Erstens: Es gar nicht zu versuchen!
Viele Soloselbständige und kleine Unternehmen fangen gar nicht an mit dem Bloggen. Weil das Bloggen so schwierig klingt und sie viele Hürden sehen; weil es konstanten Aufwand bedeutet; und weil es eben dauert, bis man Erfolge sieht.
Was vielen nicht bewusst ist: Man muss ja nicht am Anfang schon perfekt sein! Man wächst mit der Zeit ins Bloggen hinein, und es wird einfacher. Und: Auch Beiträge, die nicht nach allen Regeln der Kunst optimiert sind, tragen zur Sichtbarkeit bei.
Zweitens: Sich zu viel vorzunehmen.
Oft ist der Ehrgeiz in den ersten Wochen und Monaten enorm. Man bloggt 2–4-mal im Monat oder öfter, und irgendwann ist die Luft raus. Weil man den ambitionierten Zeitplan nicht einhalten kann.
Deshalb: Setze dir einen realistischen Zeitplan. Lieber 3 gute Blogartikel im Jahr und gute Laune, statt 20 lustlose Blogartikel und ein drohendes Burn-out.
Der dritte Fehler: Auf den schnellen Erfolg hoffen.
Es dauert einfach seine Zeit, bis man über einen Blog sichtbar wird. Google ist eine große und träge Maschine mit vielen Blogartikel und Texten zu allen möglichen Themen. Da kann es Monate (oder sogar länger) dauern, bis sich deine eigenen Blogartikel nach oben durchboxen. Aber dann arbeiten sie lange Zeit für dich!
Welche Trends siehst du für die Zukunft im Business Blogging? Wohin geht die Entwicklung?
Ich denke, KI wird eine immer größere Rolle spielen. KI kann tolle informative Blogartikel zu verschiedensten Themen schreiben. Das wird wohl noch stärker genutzt werden, als jetzt schon.
Was KI aber nicht kann, ist, über eigene Erfahrungen zu schreiben und persönliche Tipps zu geben. Deshalb vermute ich, dass es beim Business Blogging immer wichtiger werden wird, über eigene Erfahrungen zu schreiben und ehrliche Infos zu liefern.
Welchen Rat würdest du jemandem geben, der gerade mit dem Bloggen für sein Business beginnt und sich überfordert fühlt?
Dieser Tipp kommt vermutlich unerwartet, weil ich ja selbst so ein Blog-Fan bin. Aber trotzdem: Man sollte sich zuerst gut überlegen, ob man überhaupt einen Blog braucht! Nur weil „alles es empfehlen“, muss ein Blog nicht auch das richtige Marketing-Instrument für das eigene Business sein.
Wenn man sich fürs Bloggen entscheidet und damit überfordert ist, sollte man sich möglichst rasch Hilfe holen. Sonst macht man viele leeren Meter und hat mit dem Blog keinen Erfolg. Das frustriert. Deshalb: Hol dir Hilfe vom Profi – lieber früher als später. Spart Zeit und Nerven!
Danke für deine tollen Fragen, Nicole. Es hat Spaß gemacht, darüber nachzudenken und zu schreiben!
Über Eva Dragosits
Eva Dragosits ist Texterin und Bloggerin aus Wels. Auf ihrem Backblog ichmussbacken.com teilt sie seit 2013 ihre laktosefreien Lieblingsrezepte und Backinspirationen.
Als Texterin liegt ihr Fokus nun auf dem Schreiben und Bloggen. Sie schreibt Blogartikel und Website-Texte für Selbständige und kleine Unternehmen; ebenso gehört die Optimierung von Blogartikel und Online-Texten zu ihrem Angebot.
In 1:1 Coachings und Workshops zeigt sie Bloggenden und Online-Unternehmenden, wie sie gute Texte für ihre Websites und Blogs schreiben.
Hier kannst du dir Evas SEO-Checkliste herunterladen.
Zur Website Eva Dragosits, Instagram, Facebook, LinkedIn.
Nicole Werner
Ich bin Wirtschaftsinformatikerin, Datenschutzbeauftragte, Bloggerin, Vermittlerin und neuronale Pingpong-Spielerin. Ich mache komplexe Themen verständlich und liebe TechNights.
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