
Du hast dich gerade selbstständig gemacht und fragst dich, ob eine Website jetzt schon sinnvoll ist?
Diese Frage kenne ich nur zu gut. Am Anfang möchtest du endlich mit deinem Business loslegen. Eine Website klingt da erstmal nach viel Aufwand und Kosten. Schließlich bist du noch in der Findungsphase und weißt vielleicht noch nicht genau, was du anbieten möchtest.
Trotzdem lautet meine Antwort: Ja, eine Website ist auch schon zu Beginn absolut sinnvoll!
Denn die meisten deiner Kundinnen und Kunden werden dich zunächst über eine Empfehlung finden. Und was macht man, wenn man eine Empfehlung erhält? Man schaut sich die Website an! Wenn sie fehlt oder lieblos gestaltet ist, macht das keinen guten Eindruck.
Doch wie kommt man mit möglichst wenig Aufwand zu einer schlanken ersten Website, die mit dem Business mitwachsen kann?
Die Lösung heißt: One Pager!
Wie das genau funktioniert und welche Vorteile ein One Pager bietet, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist ein One Pager?
Ein One Pager ist, wie der Name schon sagt, eine Website mit nur einer Seite.
Das klingt zunächst einfach, aber was genau steht auf dieser einen Seite?
Um das zu verstehen, schauen wir uns eine klassische Website mit mehreren Seiten an:
- Die Startseite gibt einen Überblick und fasst die Inhalte der gesamten Website zusammen. Sie erklärt, worum es auf der Website geht und verlinkt auf die einzelnen Unterseiten.
- Auf den Unterseiten werden die einzelnen Themen dann detaillierter behandelt.
Ein One Pager funktioniert ähnlich wie eine Startseite, ist aber ausführlicher. Er gibt einen Überblick über das Angebot und führt wichtige Themen direkt auf der Seite weiter aus. Statt auf separate Unterseiten zu verlinken, werden die Inhalte in den One Pager integriert.
So bleibt die Struktur schlank, aber alle wichtigen Informationen sind vorhanden.
Beispielhafter Aufbau eines One Pagers
Ein One Pagers ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, die man auch Sections nennt. Jeder Bereich gibt einen kurzen Überblick über ein Thema. So kann ein beispielhafter Aufbau aussehen:
Header (die Kopfzeile einer Website)
Sie beinhaltet das Logo und das Menü. Anstatt auf Unterseiten wird hier auf die verschiedenen Bereiche verlinkt, um den Leser schneller zum gewünschten Abschnitt zu bringen.
Section 1: Hero-Section
„Hero-Section“ nennt man den Bereich einer Webseite, den der Leser als erstes sieht, ohne zu scrollen. Dieser Bereich sollte einladend gestaltet sein und der Leser soll auf den ersten Blick erfassen können, um was es auf dieser Webseite geht.
Section 2: Ansprache des Lesers
In diesem Bereich werden typische Problemstellung bzw. Wünsche des Lesers aufgegriffen. Außerdem kannst du hier auch schon Lösungen aufzeigen.
Section 3: Über mich
Stell dich und deine Kompetenzen hier kurz vor und schreibe darüber, was dich mit dem Thema verbindet.
Section 4: Angebot
Hier gibst du einen kurzen Überblick über dein Portfolio.
Section 5: Kundenstimmen
Lass deine Kunden zu Wort kommen und sie von ihren Erfahrungen mit deinem Angebot berichten.
Section 6: Call-to-Actions
Call-to-Actions fordern den Leser auf, den nächsten Schritt zu tun. Das kann beispielsweise eine Aufforderung zum Kennenlerngespräch oder eine Anmeldung zum Newsletter sein. Die Call-to-Actions müssen nicht zwangsläufig am Schluss stehen, sondern können an den Stellen des One Pager platziert werden, wo sie am meisten Sinn machen.
Footer (die Fußzeile einer Website)
Er beinhaltet Kontaktdaten und Links (z.B. für rechtliche Hinweise wie Impressum, Datenschutzerklärung und AGB).

Die Reihenfolge von Section 2 bis 6 hängt von deinem Business ab und welche „Geschichte“ du deinen Lesern erzählst. Achte dabei auf eine logische Abfolge.
Die Themen der verschiedenen Sections sind ebenfalls von deinem Business abhängig. Dies ist nur ein Beispiel, das dir als Anhaltspunkt dienen soll.
Vorteile eines One Pagers
Ein One Pager als erste Website hat einige Vorteile:
- Weniger Inhalte nötig: Da du nicht jedes Thema detailliert ausarbeiten musst, kommen weniger Textmengen zusammen. Das erspart dir viel Schreibaufwand.
- Schnellere Erstellung: Eine Seite aufzubauen geht natürlich schneller als gleich mehrere Unterseiten zu planen und zu gestalten.
- Ideal für den Einstieg: Gerade wenn du noch am Ausprobieren bist, was du anbieten möchtest, ist der schlanke One Pager ideal. Du kannst flexibel Inhalte anpassen.
- Fokus auf das Wesentliche: Bei nur einer Seite konzentrierst du dich auf die wichtigsten Informationen. Alles Wichtige auf einen Blick!
Der One Pager ist also die perfekte Wahl, wenn du gerade in der Findungsphase bist, aber trotzdem schon mit einer Website durchstarten möchtest.
Nachteile eines One Pagers
Der One Pager hat trotz seiner vielen Vorteile auch ein paar Nachteile:
- Eingeschränkte Suchmaschinenoptimierung: Mit nur einer Seite hast du wenige Möglichkeiten, um über bestimmte Keywords in Suchmaschinen gefunden zu werden. Ohne Unterseiten fehlen spezifische Inhalte.
- Wenig Platz für umfangreichere Inhalte: Irgendwann wird der One Pager zu lang und unübersichtlich. Dann ist es Zeit, die Inhalte auf Unterseiten auszulagern.
- Weniger Struktur: Die Navigation ist bei nur einer Seite naturgemäß simpel. Komplexere Strukturen lassen sich nicht abbilden.
Trotzdem eignet sich der One Pager optimal als Start, da er später ganz einfach erweitert werden kann!
So erstellst du einen One Pager
Um selbst einen One Pager zu erstellen, benötigst du:
- Eine Domain
- Webhosting
- Eine WordPress-Installation
Domain wählen
Als Erstes solltest du eine Domain wählen, unter der deine Website erreichbar sein wird. Am besten wählst du deinen Namen oder den Namen deines Business.
Überlege auch, ob du Bindestriche zwischen den Wörtern möchtest oder nicht, z.B. meine-domain.de oder meineDomain.de.
Eine Domain besteht aus zwei Teilen:
- Der Domainname (z.B. meinewebsite)
- Die Top-Level-Domain (z.B. .de oder .com)
Die Top-Level-Domain ist die Endung deiner Domain. Hier hast du die Wahl zwischen:
- Länderkennzeichen wie .de für Deutschland oder .at für Österreich
- Generischen Endungen wie .com, .org oder .net
- Branchenspezifischen Endungen wie .law oder .health
Für deinen One Pager empfehle ich in der Regel eine .de Domain zu wählen, da diese für deutschsprachige Besucher am vertrauenswürdigsten ist. Alternativ kannst du auch eine .com Domain verwenden, wenn du international ausgerichtet bist.
Wichtig: Überlege dir gut, welche Domain-Endung du wählst, da diese im Nachhinein nur schwer zu ändern ist. Finde eine Domain, die zu deinem Business passt und langfristig funktioniert.
Webhosting buchen
Als nächstes brauchst du Webhosting, also Speicherplatz auf einem Server, auf dem deine Website liegt. Hier gibt es viele Anbieter, z.B. Ionos oder Strato als Marktführer. Oder für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis All-inkl.
Achte beim Webhosting unbedingt darauf, dass er HTTPS unterstützt. HTTPS steht für „Hypertext Transfer Protocol Secure“ und sorgt für eine verschlüsselte Datenübertragung zwischen Server und Besucher.
Dies ist wichtig für die Sicherheit deiner Website und wird auch immer wichtiger für das Ranking bei Google. Deine Domain sollte daher immer mit https:// beginnen.
Die meisten Hosting-Provider unterstützen heutzutage HTTPS. Wenn nicht, würde ich einen anderen Anbieter wählen. Eine sichere Verbindung sollte Standard für deine Website sein.
WordPress installieren
WordPress selbst kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Installation erfolgt in der Regel über den Admin-Bereich des Hosting-Anbieters. Viele Hosting-Provider unterstützen auch die einfache One-Click-Installation von WordPress.
WordPress ist ein sogenanntes CMS (Content-Management-System). Im Gegensatz zu Website-Baukästen, bei denen du nur begrenzte Anpassungsmöglichkeiten hast, sind CMS wie WordPress völlig frei gestaltbar.
Du hast die volle Kontrolle über alle Inhalte und das Design. Gleichzeitig ermöglicht dir das CMS die Einrichtung mehrerer Benutzer und die einfache Erweiterung von umfangreichen Funktionen.
WordPress hat sich als CMS durchgesetzt, da es einfach zu bedienen ist und eine riesige Auswahl an Designvorlagen (sogenannte Themes) bietet.
Für den Einstieg empfiehlt es sich, ein Premium WordPress-Theme zu verwenden, da diese mehr Möglichkeiten bieten. Mein Favorit ist YOOtheme.
Mit WordPress hast du die optimale Basis, um deinen One Pager aufzubauen und später beliebig zu erweitern.
Alternativen zum One Pager
Neben dem One Pager gibt es weitere Möglichkeiten, mit wenig Aufwand zu starten. Die beiden häufigsten Alternativen sind die Landingpage und der Blog.
Der One Pager:
- Bietet einen Gesamtüberblick über dein Business und Angebot
- Richtet sich an alle potenziellen Kunden und Interessenten
- Vermittelt allgemeine Informationen über dich und deine Dienstleistungen
Die Landingpage:
- Fokussiert sich auf ein konkretes Angebot oder Produkt
- Richtet sich gezielt an Interessenten für dieses Angebot
- Hat zum Ziel, Interessenten zu einer Aktion zu bewegen (z.B. Kauf)
Der Blog:
- Fokussiert sich auf ein Thema, zu dem du regelmäßig schreibst
- Richtet sich an Interessenten für dieses Thema
- Vermittelt Wissen, zeigt dich als Experten und kann der Lead-Generierung dienen.
Jeder Ansatz hat also eine andere Zielsetzung. Der One Pager ist optimal, um alle Bereiche abzudecken.
Im Folgenden werden die beiden häufigsten Alternativen, die Landingpage und der Blog, näher erläutert.
Die Landingpage
Der One Pager gibt einen Überblick über das gesamte Business. Die Landingpage konzentriert sich auf ein bestimmtes Angebot oder eine Dienstleistung. Ziel ist es, Interessenten zu gewinnen und zu einer gewünschten Handlung zu bewegen.
Die klassische Landingpage ist beispielsweise die Verkaufsseite für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Sie stellt dieses in den Mittelpunkt und will den Besucher zum Kauf bewegen.
Wann eine Landingpage als Einstieg sinnvoll ist
Eine Landingpage eignet sich in der Regel als Einstieg, wenn du bereits ein konkretes Angebot hast, aber noch nicht genau weißt, was die Website insgesamt beinhalten soll.
Beispiel: Du bist Ernährungsberaterin und bietest einen Ratgeber für gesunde Ernährung an. Diesen stellst du auf einer Landingpage vor. So kannst du schon mal loslegen, auch wenn du noch an deinem Gesamtkonzept arbeitest.
Eine Landingpage ist also eine gute „Zwischenlösung“, um schon online zu gehen, während im Hintergrund der One Pager entsteht.
Der Blog
Eine weitere Möglichkeit für den Start ist ein Blog. Aber was ist eigentlich ein Blog?
Ein Blog ist eine Art Online-Magazin, in dem Artikel zu einem bestimmten Thema veröffentlicht werden. Die Startseite enthält eine Übersicht über die Blogartikel. Die Unterseiten sind dann die einzelnen Blogartikel.
Nehmen wir das Beispiel einer Ernährungsberaterin. Sie könnte einen Blog über gesunde Ernährung starten. Auf der Startseite stellt sie sich und ihr Angebot vor. Und in den Blogartikeln gibt sie dann ihr Wissen rund um gesunde Ernährung im Alltag weiter.
Wann ein Blog sinnvoller Einstieg ist
Ein Blog eignet sich gut, wenn du schon viel Wissen und Inhalte zu einem Thema hast, mit denen du deine Expertise zeigen möchtest. Mit einem Blog kannst du dir bereits einen Namen machen und erste Interessenten für deine künftigen Angebote gewinnen.
Sobald du konkrete Angebote entwickelst, kann der Blog durch eine Landingpage oder einen One Pager ergänzt werden.

Diese Grafik veranschaulicht die drei Möglichkeiten noch einmal.
Fazit
Der One Pager ist die ideale Wahl, wenn du noch in den Startlöchern stehst, aber schnell mit deiner eigenen Website durchstarten möchtest.
Mit nur einer Seite kommst du mit wenig Text zu einer schlanken und informativen ersten Website.
Gleichzeitig ist der One Pager optimal erweiterbar. Wenn dein Business wächst, kannst du ganz einfach weitere Unterseiten hinzufügen.
Mit dieser schlanken Basis ersparst du dir einen großen Website-Relaunch, falls in der Anfangsphase noch Anpassungen nötig sind. Du kannst flexibel auf die Entwicklung deines Business reagieren.
Über Sabine Läpple
Sabine Läpple ist Expertin für Website-Marketing und Website-Erstellung. Nachdem sie anfangs selbst mit vielen Fragen bei der Erstellung ihrer ersten eigenen Website zu kämpfen hatte, unterstützt sie heute andere Frauen auf dem Weg zu einem erfolgreichen Online-Auftritt.
Dabei ist es ihr wichtig, praktische Hilfe auf Augenhöhe zu bieten und ihre Kundinnen zu ermutigen, die Website-Erstellung selbst in die Hand zu nehmen. Mit 10 Jahren Erfahrung kennt Sabine die typischen Stolpersteine und weiß, worauf es ankommt.
In ihrem Online-Kurs Werde zur Website Heldin begleitet sie Teilnehmerinnen Schritt für Schritt bei der Erstellung ihres ersten eigenen One Pagers. Mehr Infos zum Kurs und Sabines Angebot gibt es auf ihrer Website.