Viele von uns nutzen täglich Dienste und Tools von Unternehmen mit Sitz in den USA. Diese Unternehmen verarbeiten große Mengen personenbezogener Daten von uns und unseren Kunden. Man denke nur an Google Workspace, MS 365, Zoom, ActiveCampaign und Trello.
Der datenschutzkonforme Transfer personenbezogener Daten über den Atlantik ist in den vergangenen Jahren durch den Wegfall des Privacy Shields zu einer Herausforderung geworden, die auch viele Soloselbstständige und Kleinstunternehmen betrifft.

Seit Juli 2023 gibt es das neue EU-US Data Privacy Framework. Das Datenschutzabkommen zwischen der EU und den USA soll dieser Herausforderung nun entgegenkommen, Unsicherheiten abbauen und einen sicheren Rahmen für den Datentransfer zwischen der EU und den USA schaffen.
In diesem Artikel gehe ich auf die Punkte ein, die du als Soloselbstständiger beachten solltest. Außerdem verlinke ich dir weitere Artikel, in denen du noch mehr über das EU-US Data Privacy Framework erfahren kannst.
Dieser Artikel vereinfacht Datenschutzthemen für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen. Er gibt einen Einblick, ohne alles abzudecken. Du möchtest keine Artikel mehr verpassen? Melde dich für den Newsletter an.
Was ist das EU-US Data Privacy Framework?
Das EU-US Data Privacy Framework ist ein neues Abkommen zwischen der EU und den USA, das am 10. Juli 2023 in Kraft getreten ist. Dieses Abkommen ermöglicht es wieder, Daten rechtssicher in die USA zu übermitteln, was insbesondere für die Nutzung von US-Tools und -Diensten relevant ist.
Allerdings müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Um als sicherer Datenempfänger zu gelten und die Grundsätze des EU-US Data Privacy Frameworks einzuhalten, muss sich ein US-Unternehmen einem Selbstzertifizierungsverfahren des U.S. Department of Commerce (US-Handelsministerium) unterziehen. Nach der Zertifizierung muss ein US-Unternehmen diese jährlich erneuern.
Was bedeutet das neue EU-US Data Privacy Framework für dich?
Prüfe, ob eine Selbstzertifizierung vorliegt
Das bedeutet für dich, dass du vor der Datenübermittlung in die USA prüfen musst, ob das US-Unternehmen selbst zertifiziert ist.

Auf einer Seite des U.S. Department of Commerce kannst du nach dem US-Unternehmen suchen und überprüfen, ob einer Selbstzertifikation und das entsprechende Framework, sowie den entsprechenden Daten (Covered Data → Non-HR) vorliegt.
Aktualisiere deine Datenschutzhinweise
Aktualisiere deine Datenschutzhinweise in Bezug auf das EU-US-Data Privacy Framework und die Empfänger der Daten.
eRecht24, Schwenkes Datenschutz Generator und IT Recht Kanzlei haben ihre Datenschutz-Generatoren bereits angepasst.
Prüfe die Texte deines Cookie-Banner
Dasselbe gilt für deinen Cookie-Banner.
Überprüfe die verwendeten Texte, die auf den US-Transfer hinweisen.
Diese Texte und Hinweise brauchst du nicht mehr, wenn all (!) die US-Unternehmen, die du einsetzt, zertifiziert sind.
Aktualisiere dein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten
Im Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten werden beim Einsatz von US-Tools die zugrundeliegende Rechtsgrundlage aufgeführt.
Aktualisiere dein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten.
Falls dir ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten noch fremd ist, kannst du in diesem Artikel über personenbezogene Daten mehr erfahren.